Mirihi, Malediven

http://www.mirihi.com/

Unterkunft Mirihi Luxury Island Resort Maledives
Zeitraum Anfang Dezember 1998
Veranstalter SubAqua, Meyers Weltreisen, Kreuzer, Air Conti
Ort Mirihi, Malediven
Preis $380 pro Tag inkl. VP (je nach Saison)

Allgemeines

Mirihi ist eine 4-Sterne Insel unter österreichischer Leitung. Die Insel hat anscheinend nahezu ausschließlich deutsche Gästen, denn fast alle Informationen sind nur in Deutsch verfügbar. Wir haben in 14 Tagen lediglich 6 Schweizer aus dem französischen Teil der Schweiz getroffen, sowie ein englisch sprechendes Paar.

Die Insel ist ca. 400m lang und 100m breit. Auf der Insel liegen 41 Zimmer, die teilweise direkt am Strand, größtenteils jedoch auf Stelzen im Wasser stehen. Durch diesen “Trick” hat man der Insel eine recht dichte Bepflanzung erhalten können, leider kann man jedoch nicht am Strand einmal um die Insel herum laufen. Die Insel wirkt mit ihrem teilweise sehr dichten Bewuchs allerdings sehr nett und auch die Schuhe können zu Hause bleiben – nun ja, ein paar Badelatschen sind für den Bootssteg zu empfehlen: wenn die Sonne den ganzen Tag auf das dunkle Holz geschienen hat, kann man ihn kaum noch betreten…

Mirihi liegt etwas im Atoll Inneren neben Rangali und südwestlich von Angaga. Ein Arzt ist nicht vorhanden, entweder versucht die Tauchbasis zu helfen oder man wird nach Bandos geflogen (Auslandskrankenversicherung!).

Neben der Rezeption, dem Inselshop, dem Restaurant, einer Beach-Bar und einer Sunset-Bar beim Restaurant, gibt es noch eine recht ansehnliche Sammlung an deutschsprachigen Büchern, die Gäste auf der Insel gelassen haben und die obligatorische Tauchschule. Ferner kann man Surfbretter (ganz ordentliche Auswahl), sowie einen Katamaran (mit Lehrer) mieten. Mit dem Katamaran kann man z.B. zu den Nachbarinseln segeln. Bananariding ist ebenfalls möglich. Am späten Nachmittag spielen die Angestellten Fußball, Volleyball und Kricket. Man kann sich ihnen anschließen, aber Vorsicht: sie sind sehr gut!

Massagen kann man ebenfalls erhalten, allerdings nur die “klassischen”: Rücken-, Kopf-, Ganzkörper-, etc. durch eine österreichische Heilmasseuse. Einen Jacuzzi kann man ebenfalls mieten.

Ausflugsprogramme sind ebenfalls möglich: Nachtfischen, Inselhüpfen, Besuch einer einheimischen Insel bzw. einer unbewohnten Insel, Schnorcheltouren, u.s.w. Allerdings fand in den 14 Tagen unseres Urlaubs nicht ein einziges Programm statt, denn es wurde niemals die Mindestteilnehmerzahl von 6 Personen erreicht.

Auch Mirihi hat unter dem Problem zu leiden, daß der Sand zwar überall ist, aber nicht dort, wo man ihn gerne haben will. So fehlt inzwischen an einigen Stellen der Sand (z.B. bei der Beach-Bar), dafür ist auf der Südwestseite bei der Rezeption inzwischen eine sehr große Sandfläche entstanden. Auch hier wird mit Sandsäcken versucht das Wegspülen zu verhindern.

Auf der Ostseite der Insel gibt es Liegen und auch (wenn auch wenig) Strand. Leider zeigt sich dort echtes Mallorca Flair: morgens vor dem Frühstück sind bereits alle Liegen mit Handtüchern, Masken, Flossen, o.ä. “reserviert”. Teilweise wurden die Handtücher während eines Urlaubs gar nicht weggenommen und lagen rund um die Uhr auf einigen Liegen. Zwar wurde beim Empfang darum gebeten dies nicht zu tun, aber anscheinend hält sich keiner dran. Als Taucher hat man somit kaum eine Chance auf eine Liege für ein Stündchen am Nachmittag – zumal auch zu wenig Liegen auf der Insel vorhanden sind.

Die Kosten für die Unterkunft sind gemessen am Hotelstandard eher hoch. Als Einzelreisender bezahlt man im Winter den doppelten Zimmerpreis (sprich: für zwei Personen). Wir trafen ein Paar, welches direkt gebucht hatte und somit pro Tag nur 60$ gezahlt hat. Alle anderen zahlten ca. 160DM pro Tag und Nase bei VP. Anfragen lohnen also auf alle Fälle!

Unterkünfte

Mirihi ist schon etwas älter und das sieht man zumindest den Bungalows an. Sie sind sauber und ordentlich, aber eben nicht mehr ganz modern. Zudem hat diese Kette an Bungalows doch ein wenig den Charme einer Reihenhaussiedlung. Jeder Bungalow enthält 2 Zimmer, der Bungalow 37–39 enthält drei.

Die Zimmer sind mit einigen Ausnahmen alle gleich eingerichtet. So hat zumindest Zimmer 39 drei Betten und die vier Strandbungalows scheinen auch eine Badewanne im Bad zu haben. Das Bad ist am besten als “funktionell” zu beschreiben: Toilette, Dusche an der Wand, Waschbecken, Spiegel, Steckdose, Leuchtstoffröhre, 2 Handtücher groß, 2 Handtücher klein. Kurzum: extrem schlicht und keineswegs der 4 Sterne gerecht werdend, welche die Insel laut Reiseveranstalter hat. Immerhin gibt es sehr gutes kaltes und warmes Süßwasser, wenn es auch schon mal einige Minuten dauern kann, bis das Wasser warm wird.

Die Zimmer selbst sind mit 2–3 Betten eingerichtet, dazu noch ein Kleiderschrank, sowie ein kleiner Tisch mit Rattanstuhl. Im Zimmer 39 war sogar noch Platz für einen Schreibtisch. Auf der Terrasse stehen 2 Plastikstühle, zudem ist das Geländer so gebaut, daß dort auch einige Leute sitzen können. Die Zimmer sind also keine Highlights, aber doch ordentlich. Immerhin haben alle Zimmer eine Klimaanlage und einen Deckenventilator (wahrscheinlich Marke “Sturmwind”, jedenfalls fanden wir keine langsame Stufe). Die Minibar sollte man gar nicht beachten (viel zu teuer, 1.5l Wasser kostet 5$!) und die Steckdose vom Kühlschrank lieber für das Ladegerät der Lampe nutzen (der Kühlschrank war bei unserer Ankunft eh abgeschaltet) – denn Steckdosen sind im dem Zimmer echte Mangelware. In der zweiten Woche haben wir allerdings noch eine im Kleiderschrank entdeckt.

Der Zimmerservice kommt zweimal am Tag und macht die Betten, etc. Abends werden die Betten aufgeschlagen und mit Blüten dekoriert. Immer wieder nett anzusehen.

Die Küche

Die Küche ist etwas phantasielos, denn es gibt nur Buffets. Zwar jeden Tag nach einem anderen Thema: maledivisch, chinesisch, etc. aber es sieht doch immer etwas nach Nudeln, Reis, Salat mit Extras aus.

Trotzdem muß man der Küche einige Komplimente machen: die Auswahl ist riesig, auch gibt es immer eine andere Suppe vorweg, und das Essen schmeckt sehr gut – wenn auch teilweise etwas scharf für europäische Gaumen. Beim Nachtisch spätestens erkennt man, daß wohl man österreichische Köche auf der Insel waren: es sieht aus wie aus einem österreichischen Kochbuch – inkl. Apfelstrudel mit Vanille Soße.

Negativ – neben dem oben angesprochenem Punkt – fiel mir noch auf, daß es quasi keinen Fisch gab (außer Tunfisch aus der Dose!). Wir hatten in 14 Tagen vielleicht gerade mal an 2–3 Tagen Fisch, an sich nicht wie man ihn auf den Malediven erwartet.

Die Kellner sind übrigens sehr aufmerksam und verdienen ein Extralob. Wobei sie bei der Ankunft immer gerne versuchen die Plätze mit Blick auf das Meer freizuhalten und neue Gäste irgendwo hinten ins Restaurant zu setzen. Gegen Trinkgeld oder Beschwerde gibt es dann einen besseren Tisch.

Transfer

Vom Flughafen ist man mit dem Wasserflugzeug in ca. 30 Minuten auf Mirihi. Wie üblich sollte man daran denken, daß beim Wasserflugzeugtransfer 2$ pro Kilo Übergepäck (20kg + 5kg Handgepäck sind erlaubt) anfallen. Viele Touristen waren wieder einmal ziemlich überrascht, denn Condor erlaubt z.B. kostenlos 20kg + 30kg Tauchgepäck.

Einchecken am Hotel war das übliche: kaltes Handtuch, ein Drink und Papierkram… 5 Boys, die 4 Gepäckstücke (davon nur zwei große) trugen.

Unsere Abreise war gut organisiert, sogar für das Frühstück reichte es noch. Man war pünktlich am Flughafen, aber brauchte dort auch nicht ewig warten.

Wetter (Dezember 1998)

Die ersten Tage wunderschön, dann wurde es schlechter und regnete fast eine Woche lang. Mal mit übelstem Sturm, mal nur als Nieselregen – dazu noch einige kräftige Wellen. Dann besserte sich das Wetter und nach 2–3 Tagen nahm der Wellengang auch ab.

Das Wetter ist wohl fast typisch für den Dezember, dreht doch zu dieser Zeit der Monsun und die drehenden Winde sorgen für hohe Wellen und schlechtes Wetter. Ab Januar kommt der Wind dann wieder stabil aus einer Richtung und das Wetter bleibt dann bis April konstant gut.

Tauchen

Mirihi gilt als eine der bekannteren Taucherinseln. Seit letztem Jahr gehört die PADI Tauchbasis zum Hotel und die Tauchlehrer sind beim Hotel angestellt. Während unserer Zeit auf Mirihi, waren die Basisleiter (Steve und Mary) in Urlaub und Ralf und Gerhard waren die einzigsten Tauchlehrer, unterstützt von Hassan, dem Diveguide. Deswegen gab es auch keine Kurse zur U/W-Fotographie und U/W-Video. Auch das sehr beliebte private U/W-Video von Tauchern war nicht möglich. Die Basis ist übrigens deutsch- und englischsprachig.

Die Basis selbst ist hervorragend: überdachte Sitzplätze, Literatur (Fischbestimmungsbücher), viel Platz zum Spülen der Ausrüstung, 2 Süßwasserduschen, u.s.w. Von allen Basen auf den Malediven (ausgenommen, denen wo man sich gar nicht um seine Ausrüstung kümmern muß) die bisher beste. Die Ausrüstung wird zusammen mit den Flaschen aufs Boot getragen und auch wieder zurück, ebenfalls ein dicker Pluspunkt!

Tauchen ist entweder vom Boot aus möglich. Zwei Ausfahrten pro Tag: morgens zwischen 9:00 und 9:30 die erste; nachmittags so um 15:00 die zweite. Teilweise ging es morgens um 6:30 los (Mantapoint) oder auch um 7:30 zu einer Ganztagesausfahrt nach Maaya Thila. Bei einer Ganztagesausfahrt gibt es auf dem Boot etwas zu essen.

Das Tauchboot ist hervorragend: ein großes Fiberglasboot mit reichlich Platz (auch für die Fotoausrüstung), Flaschenhalterungen, WC, Süßwasserdusche, Funk, Sauerstoff und Besatzung aus 3 erfahrenen Malediviern. GPS ist allerdings nicht vorhanden (entgegen der Aussage auf der Website von Mirihi), allerdings ist GPS auch zu ungenau um ein kleines Riff zu finden. Hassan (mit fast 4000 TGs alleine in der Gegend um Mirihi) hat auch so alle Tauchplätze immer auf Anhieb gefunden. Gekühlte Getränke sind auch vorhanden (solange der Vorrat reicht), müssen allerdings bezahlt werden (4$ für 1.5l Wasser, etc. – gleiche Preise wie in der Bar auf der Mirihi). Die Bootsfahrt kostet $12.

Taucher mit weniger als 30 TGs müssen einen Check-Dive machen. Wer sich nicht sicher genug fühlt alleine mit Buddy zu tauchen, kann einen eigenen Guide für den Tauchgang bekommen (für 10$), alle anderen können sich Hassan anschließen – müssen es aber nicht. Erfahrenen Tauchern bleibt so das Rudeltauchen erspart. Begleitung beim ersten Nacht-TG ist ebenfalls erforderlich, selbst wenn der Buddy ein Tauchlehrer ist – das klingt für mich ein wenig nach Geldschneiderrei…

Eine Versicherung bei DAN o.ä. ist für alle Taucher Pflicht, für 10$ ist man 3 Wochen lang versichert. Ebenso gibt es kostenlos eine Sicherheitsboje pro Buddyteam (allerdings wußte kaum jemand wie man das Teil bedient). Einen Computer (die Basis hat Suunto Computer) muß man allerdings mieten, wenn man keinen eigenen hat – auch er ist vorgeschrieben. Die Tiefengrenze liegt bei 30m (wird auch vom Guide eingehalten!) und die maximale Dauer für Tauchgänge liegt bei 90 Minuten. Die meisten Leute haben die 12l Flasche in 40–60min leer. Ein Sicherheitsstopp wird vom Guide immer eingehalten.

Hausriff

Tauchgänge am Hausriff sind von früh morgens bis 22:30 Uhr möglich. Die Basis schließt zwar um 18:00 Uhr (pünktlich!), aber die Flaschen werden rechtzeitig bereitgestellt, wenn man sich in eine entsprechende Liste einträgt. Aus dieser Liste muß man sich auch austragen – was allerdings 50% der Leute vergessen und die anderen evtl. gar nicht mehr können, weil die Liste vom aktuellen Tage bereits um 17:00 Uhr durch die Liste vom nächsten Tag ersetzt wurde…

Das Hausriff ist nur wenige Meter entfernt. Man geht neben dem Steg ins Wasser und schnorchelt bis zum Jetty. Dort kann man dann abtauchen. Das Hausriff ist auch für Anfänger leicht zu betauchen, da kaum Strömung vorhanden ist und zudem auf 20m eine sanft abfallende Sandfläche anfängt.

So, kommen wir nun zum traurigen Kapitel: das Hausriff ist völlig tot. Durch die hohen Temperaturen im letzten Sommer gibt es bis zu einer Tiefe von 5m fast keine einzige lebende Koralle. Schnorcheln kann man sich sparen. Immerhin kann man als Schnorchler teilweise Rochen und Haie sehen, aber eben auf einen grauen Schotterriff. Erst ab einer Tiefe von 10m bessert sich das Riff etwas, aber Tauchgänge am Hausriff lohnen kaum. Wir haben uns meistens auf die Sandfläche links vom Einstieg vor der Geröllhalde (Riff) in 20m beschränkt, dort sind viele sehr schöne Korallenblöcke mit vielen Fischen. Wer nach rechts taucht, gelangt nach 15 Minuten an das Wrack eines Dhonis, welches allerdings diesen Sommer ebenfalls völlig zusammengefallen ist. Es besteht nur mehr aus einem Haufen Holzbrettern.

Immerhin scheint sich das Riff langsam zu regenerieren: überall sieht man langsam wieder Korallen anwachsen, aber es wird sicher noch Jahre dauern, bis es wieder nett wird.

Nacht-TGs am Hausriff sind ebenfalls ganz OK. Ein Besonderheit sind Schwärme von aufdringlichen Schiffshaltern (besonders wenn man vom Einstieg nach rechts taucht), die sich an den Flaschen, Beinen, etc. festsaugen. Ich habe bis zu 7 Schiffshalter an einer Flasche gezählt! Wer hier ohne Anzug oder nur im Shorty taucht, braucht sich nicht über Knutschflecken wundern!

Tauchplätze

Die angefahrenen Tauchplätze waren meistens Thilas und fingen zwischen 5–8m an um auf 30m in Sandboden überzugehen. Die Strömung war von kaum spürbar bis zu “Fähnlein im Wind”. Alle Thilas waren gut erhalten und lohnten einen weiteren Besuch. Kein Vergleich zum Hausriff! Lediglich am Riffdach konnte man die Schäden durch die hohen Temperaturen teilweise drastisch sehen. Bei einem Tauchplatz hatten wir allerdings eine kühle Überraschung: 24 Grad Wassertemperatur! Selbst Hassan konnte sich nicht erinnern, jemals in so kaltem Wasser getaucht zu sein…

Die Anfahrten dauerten zwischen 10 Minuten und 60 Minuten. Tagesausfahrten gehen bis Maaya Thila hoch (3 Stunden Fahrt hin und 3 Stunden wieder zurück). Es wurde – wie auf den Malediven üblich – niemals geankert oder festgemacht. Vor dem Tauchgang gibt es ein sehr gutes Briefing und Hassan checkt die Strömung und Sicht (Standardspruch: “mittlere Strömung, mittlere Sicht”), dann tauchen die Buddyteams gemeinsam ab und können ohne Guide in Ruhe tauchen.

An Fischen haben wir so ziemlich alles gesehen, was die Malediven zu bieten haben: diverse Hai-, Makrelen, Tunfisch und Mantaarten, Oktopusse, u.s.w.u.s.f. Selbst Dephine und einen Marlin konnten wir beim Tauchen sehen.

Besonders zu empfehlende Tauchplätze sind

  • Angaga bzw. Bobana Thila – ein sehr schönes Thila mit Grauhaien, aber auch allen anderen üblichen Riffischen. Teilweise mit kräftiger Strömung.
  • Hukuruelhi Faru – der Manta-Point im Süd-Ari Atoll!

Pro / Contra

Besonders gut gefallen hat mir

  • das Tauchboot
  • offensichtlich sehr motivierte Angestellte
  • Hassan, der Diveguide
  • die Tauchbasis (Räumlichkeiten, Organisation, etc.)
  • überschaubare Inselgröße (nur 41 Zimmer)
  • die Qualität des Essens

Negativ fiel mir auf

  • für Singles ist der Zimmerpreis im Winterhalbjahr Wucher (ein Single muß für 2 Personen inkl. VP zahlen!)
  • Handtuchtouristen
  • das tote Hausriff
  • das schlichte Badezimmer
  • das es täglich Buffets gab, zudem kaum frischen Fisch
  • teilweise hohe Getränkepreise z.B. 4$ für 1.5l Wasser (gar 5$ aus der Zimmerbar)
  • Tauchen ist auch nicht ganz billig.