Banyan Tree, Malediven

http://www.banyantree.com/maldives/

 (obiges Bild ist vom Juli 2000)

Unterkunft Banyan Tree Maldives
Zeitraum Ende März 1998
Veranstalter SubAqua, Airtours, Meyers Weltreisen (Preise vergleichen!)
Ort Vabbinfaru, Malediven
Preis $720-$1530 pro Tag inkl. VP (je nach Villa und Saison)

Allgemeines


Banyan Tree ist eine 5-Sterne Luxusinsel einer asiatischen Hotelkette. Die kleine Insel ist ca. 200m mal 250m “groß”. Auf ihr befinden sich 48 Villen, die durch die kleine Insel recht dicht gedrängt sind. Jedoch wirkt die Insel größer. Man merkt die Größe immer nur dadurch, daß man nach spätestens 10 Minuten wieder am Ausgangsort angelangt ist – egal in welche Richtung man geht. Die Insel wird durch den sog. “Highway” von Süden nach Norden geteilt (an den sich direkt die beiden Jettys anschließen). Der Highway ist natürlich keine echte Straße, sondern nur ein Sandweg… Ein weiterer Weg führt im Kreis einmal durch die Insel – hinter den Garden Villen entlang.

Banyan Tree liegt direkt neben Ihuru und in Nachbarschaft zu Baros und Bandos. Wer zum Arzt muß, wird mit einem Schnellboot in die Klinik nach Bandos gebracht.

Banyan Tree befindet sich ca. 18km von Male bzw. dem Airport entfernt und ist 1995 neu eröffnet worden. Das alte Hotel wurde komplett abgerissen. Die Insel ist zwar nicht so “Robinson like” wie Soneva Fushi, aber trotzdem kein Vergleich zu Inseln wie Kurumba, Laguna Beach oder Kuda Huraa. Sie hat den Malediven typischen Stil erhalten, die Schuhe können zu Hause bleiben – nunja, ein paar Badelatschen sind für den 100m langen Bootssteg zu empfehlen: wenn die Sonne den ganzen Tag auf das dunkle Holz geschienen hat, kann man ihn nicht mehr betreten…

Durch die Stürme im Dezember 1997 hat die Insel auf der Ostseite (Villen 33–49) ziemlich gelitten. Selbst im März wurde bei Hochwasser immer noch kräftig Sand weggespült, so daß einige Villen schon mit der Holzterrasse über dem Wasser stehen. Die momentan notdürftige Befestigung mit Sandsäcken, sowie die freigespülten Fundamente des alten Hotels sehen jedenfalls nicht gut aus – aber was will man machen? Im Westen der Insel sammelt sich übrigens der Sand von der Ostseite. Der Strand dort ist seit Dezember bis zu 50m breit geworden! Im Mai 1998 will das Management den Sand wieder an die Ostseite pumpen lassen – es könnte dann also laut werden… Banyan Tree gibt momentan fast $200000 im Jahr für die Erhaltung der Insel durch Sandanspülungen aus. Das Befestigen der Insel mit Korallenblöcken ist übrigens inzwischen auf den Malediven verboten. Ich hatte die Villa 30 (BTW: sehr zu empfehlen).

Unterkünfte

Die Villen sind alle gleich. Sie unterscheiden sich lediglich in der Lage: Beach-Front-Villa bzw. Garden-Villa, wobei letzere in zweiter Reihe stehen und erstere direkt am Wasser bzw. Strand stehen.

Banyan Tree Villa

Die Villen selbst sind bisher das beste was ich auf den Malediven erlebt habe – mit Abstand! Einzig die Villen auf Soneva Fushi sind vergleichbar. Alle Villen haben einen nicht einsehbaren privaten Garten hinter der Villa, wo sich bei vier der Villen (drei Beach-Front-Villen, einer Garden-Villa) ein privater Jacuzzi (ein Whirlpool, ca. 1,75m x 1,75m groß) befindet. Es ist erwünscht Wäsche nur im Garten aufzuhängen: wegen der Optik… Kleidervorschriften gibt es auf der Insel allerdings nicht.

Die Villen betritt man durch den Garten, sie gleichen einem Schneckenhaus in dessen Mitte ein riesiges “King Size” Bett mit Moskitonetz und großen Ventilator darüber steht. Am Kopfende vom Bett befindet sich ein flacher Schrank, welcher u.a. die Zimmerbar enthält. Auf der rechten Seite – sofern man in einem fast runden Raum überhaupt von einer Seite sprechen kann – neben dem Eingang steht ein kleiner Schreibtisch mit Teekocher. Auf der linken Seite ist ein sehr gemütliches großes Sofa in die Ecke hinter dem Eingang zum Bad, welches sich auch ausgezeichnet für eine dritte Person als Bett eignet. Die Rückseite bzw. die Front zum Meer hin besteht aus drei großen Flügeltüren mit verstellbaren Lamellen. Vor den Türen befindet sich die Holzterrasse mit einem Tisch inkl. Sonnenschirm (ideal für das Frühstück), sowie zwei Liegen. Wer die Türen offen läßt, kann die Villa somit auch über die Terrasse betreten.

Im Badezimmer gleich rechts ist eine Art Kleiderschrank mit recht großem Safe. Zwei Waschbecken mit Spiegeln, sowie Naßrasierer, Schminktücher, Föhn, diverse Handtücher u.s.w. gehören ebenfalls zur Grundausstattung. Die Toilette befindet sich links, oberhalb der Dusche, welche 2 Stufen in den Boden eingelassen ist. Um es genau zu nehmen: die Villen liegen ca. 1/2m erhöht. Sieht jedenfalls sehr sehr edel aus. Vom Bad aus führte bei mir ebenfalls eine Flügeltür zum Garten, in dem sich noch zwei Liegestühle befinden.

Banyan Tree Villa Jacuzzi
Der Garten ist normalerweise auch ein solcher, bei den Jacuzzi-Villen ist er jedoch eine große Holzterrasse – ebenfalls 2 Stufen hoch. Die Jacuzzi Villa #30 (Beach-Front, direkt am von Booten nicht benutzten Sunset-Jetty im Norden) hat einen solchen und ist wohl die schönste Villa: ruhig gelegen mit tollem Blick auf den Ozean. Nebenbei funktioniert dort der Jacuzzi, die machen momentan wohl immer mal Probleme… weswegen man eine Jacuzzi Villa rechtzeitig vorbestellen sollte!

Wer das nötige Kleingeld hat ($800 pro Tag) kann auch die Präsidenten Villa (Nummer 43) buchen. Die Villa hat neben Fernseher, Video und Hifi-System (in den anderen Villen einzeln auch für $10 pro Tag zu mieten; Videoverleih ist kostenlos) auch eine Klimaanlage (Durch den geschicktem Einsatz der Lamellentüren ist allerdings nicht nötig). Dazu kommt natürlich ein privater Jacuzzi, sowie ein sehr großer Garten mit großem überdachtem Sitzbereich mit Sitzecke etc. Die Villa liegt allerdings an der momentan nicht so attraktiven (siehe oben) Ostseite.

Die Küche

Die Küche ist für ein Hotel dieser Kategorie eine Enttäuschung (Huhn unbedingt meiden!): teilweise ziemlich schwaches Essen; geringe Auswahl (zwei Hauptgerichte pro Abend); sehr lange Wartezeiten zwischen den 4 Gängen (Vorspeise, Suppe, Hauptspeise, Nachspeise). Wenn das Wetter schlecht ist, scheint mir das überdachte Restaurant auch zu klein zu sein, bei einer Wartezeit von bis zu 1/2h zwischen Suppe und Hauptspeise sitzen die Leute doch recht lange. Wie ich von einem anderen Gast gehört habe, hat der Leiter des Restaurants die Insel verlassen und die Lücke konnte durch den Chefkoch nicht geschlossen werden.

Das Frühstücksbüffet, sowie abendliche Büffets waren gut aber lange nicht so herausragend, wie z.B. auf Soneva Fushi. Die Insel ist nur mit Vollpension zu buchen, so daß keine Kosten außer für Getränke, das Tauchen, sowie das SPA (ausprobieren! Ist allerdings häufig ausgebucht) anfallen. Die Getränke sind teuer (großer Saft $4.50, frischer Orangensaft $6.25), zudem nicht immer verfügbar (weil z.B. keine Orangen verfügbar sind). Ich habe teilweise die Bestellung durch die Frage “Was habt ihr?” abgekürzen können. Eine große Enttäuschung für solch ein Hotel!

Transfer

Der Transfer vom Flughafen Hulule zum Hotel ist problemlos und schnell: direkt beim Terminal wird man in Empfang genommen und zu einem der Schnellboote des Hotels gebracht. Das bringt einem direkt in ca. 20–30 Minuten zur Insel. Wartezeit, weil andere Gäste mit dem nächsten Flieger ankommen, gibt es nicht – auf die wartet ein weiteres Boot. Während der Fahrt bekommt man ein kaltes Handtuch, sowie ein Wasser – ebenfalls ein netter Service.

Auf der Insel wird man von einem Resort Host in Empfang genommen, der neben dem üblichen Papierkram auch ein Foto von jedem Gast macht, welches kopiert wird und den Angestellten ermöglicht die Gäste zu identifizieren ohne sie ständig nach der Zimmernummer zu fragen. Ein ungewöhnliches (positives) Gefühl überall gleich erkannt zu werden (sei es an der Bar oder an der Tauchbasis; der erste Satz dort war: “Du bist also der Markus”…).

Der Resort Host bringt einem auch zur Villa und erklärt einem alle Dinge in der Villa, sowie z.B. die Essenszeiten und die möglichen Unternehmungen (Besuch von Male, Island-Hopping, Nachtfischen, Schnorcheltour, Hochseefischen, Rundflüge, u.s.w.). Das ergibt einen sehr positiven ersten Eindruck!

Die Abreise ist ebenfalls problemlos, meinen schweren Tauchrucksack hat jemand sogar bis zur Kontrolle vor dem Check-In getragen. Wow! Auch hier: keine überflüssigen Wartezeiten, man ist 2h vor Abflug am Flughafen.

Wetter (Ende März 1998)

Das Wetter war für die Jahreszeit normal: wunderschöne Tage – teilweise ohne irgendeine Wolke am Himmel. Lediglich an einem Tag hat es kurzzeitig etwas getropft. Das Meer war fast ständig so glatt, daß man sich drin spiegeln konnte! Trotzdem blies fast immer ein leichtes Lüftchen. Die Sonnenuntergänge waren häufig phantastisch: die Sonne verschwindet am Horizont, wobei man den Übergang von Wasser und Luft nicht erkennen kann: das Blau geht ineinander über. Genial!

Tauchen

Die Insel ist keine Taucherinsel im Malediven-Sinne. Obwohl die Insel zu 80% ausgebucht war, gab es pro Ausfahrt kaum mehr als 4–8 Taucher. Die meisten Leute nutzen die Insel einfach als Ort der Entspannung und Erholung.

Banyan Tree Tauchboot
Das Tauchdhoni ist ebenfalls einmalig: riesig – wohl doppelt so groß, wie die Standard-Dhonis; andere Inseln würden auf solch ein Dhoni bis zu 40 Taucher unterbringen. Die Ausrüstung wird von Gabi, der guten maledivischen Seele der Tauchbasis, auf und auch wieder vom Dhoni geschafft. Vor dem Tauchen bekommt man einen Becher Wasser, nach dem Tauchgang Tee, sowie einen dicken Bademantel gereicht. Das Dhoni hat sogar eine Toilette an Bord, ebenfalls ein dicker Pluspunkt! Dazu noch die Flaschenhalterungen, sowie die gute Sicherheitsausrüstung (erste Hilfe, Sauerstoff, Funk) und die Crew aus 3 Mann ergeben ein wirklich einmaliges Taucherlebnis.

Bei Ausfahrten zu entfernteren Tauchplätzen werden gerne gleich zwei Tauchplätze angefahren. Zwischendurch wird dann ein ebenfalls tolles Frühstücksbüffet auf dem Boot aufgebaut (mit diversen Brotsorten, Marmelade, Käse, Aufschnitt, Früchten, Säfte, Tee, Kaffee).

Es fällt mir wirklich nichts mehr ein, was man da noch verbessern kann!

Tauchbasis Banyan Tree Dive Center
Flaschen 12 Liter Alu; INT- und DIN Anschlüsse
Ausbildung SSI Instructor Center; auf Anfrage auch PADI möglich (4 Tauchlehrer: dt. Basisleitung, eine Japanerin, ein Mexikaner)
Sprachen in 6 Sprachen
Ausrüstung Zustand alt, aber OK. Lungenautomaten zu alt
Service herausragend, jeder Gast wird sehr persönlich behandelt; kein Massenbetrieb; perfekt
Preise 1 TG inkl. Flasche/Blei $45 (plus Bootsfahrt)
2–5 TG inkl. Flasche/Blei $39 (plus Bootsfahrt)
6–10 TG inkl. Flasche/Blei $35 (plus Bootsfahrt)
ab 11 TG inkl. Flasche/Blei $29 (plus Bootsfahrt)
Nightdive inkl. Lampe + $15
privater TG mit TL + $35
Fresh-Up $80
Resort Kurs $130
OWD $395 + $95 (Manual, etc.)
AOWD $270 + $70 (Manual, etc.)
RD $290 + $60 (Manual, etc.)
DM $750 + $250 (Manual, etc.)
1 Bootsfahrt $9
pers. Video $150

Der 1. TG ist ein Art Check-Dive. Die Limit für Tauchgänge liegt bei 30m und 60 Minuten. Ein Sicherheitsstopp auf 5m ist Pflicht! Dekotauchgänge sind nicht erlaubt. Wer mit Buddy ohne Tauchlehrer tauchen will, braucht einen Computer (Aladdin Sport wird vermietet).

Der persönliche Video scheint teuer ($150), aber es ist genial gut! Patricia (eine Französin) ist der “Insel Fotograf” bzw. Videofilmer. Bei ihr bekommt man neben Filmen auch Leihkameras für seine Tauchgänge und hilft auch, wenn mal etwas kaput gegangen ist. Sie dreht ein ganz ganz tolles persönliches Video, welches für ein tauchende Paar definitiv Pflicht ist! Das Video kann auch mit eigener Musik vertont werden. Ein Video außerhalb des Wassers ist natürlich auch möglich. Patricia arbeitet fast einen ganzen Tag an einem Video: morgens wird der Film gedreht, danach sitzt sie teilweise bis 20 Uhr abends am Schnitt und der Vertonung. Wenn man das und die tolle Qualität bedenkt, ist das Video ein Schnäppchen!

Hausriff

Das Hausriff ist ca. 100 m entfernt. Die Südseite ist zum Schnorcheln nicht so toll: man hat zwar Chance auf einige Haie, Rochen (gegen Abend ist die Lagune voll von Stachelrochen), Schildkröten, Zackenbarsche, etc. aber das kann nicht über den teilweise sehr schlechten Zustand der Korallen am Riff hinwegtäuschen. Auch hier hat der Sturm seine Spuren hinterlassen. Die Nordseite soll schöner sein. Bei wenig Strömung kann man um die halbe Insel herumschnorcheln.

Banyan Tree House Reef

Tauchen am Hausriff ist möglich, das Riff soll in der Tiefe auch schöner sein. Ich habe jedoch nicht am Hausriff getaucht.

Tauchplätze

Die Tauchplätze werden, wie fast überall auf den Malediven üblich, 2x täglich angefahren. Alle Tauchgänge werden von Tauchlehrern begleitet. Die Anfahrten zu den über 20 Tauchplätzen dauern zwischen 15 und 90 Minuten. Durch das große gemütliche Dhoni kann man die Zeit aber sehr angenehm überbrücken. Die Briefings sind ausführlich und gut (Strömung, Skizze vom Tauchplatz, Besonderheiten, Gefahren, u.s.w.). Die Tauchplätze in der Nähe von Male sind altbekannt und häufig nicht so herausragend, wie die weit entfernten. Trotzdem kann man dort gut tauchen.

Besonders zu empfehlende Tauchplätze sind

  • Washi Mas Thila – ein sehr schönes tiefes Thila mit abertausenden von Fischen und vielen Großfischen. Strömung!
  • Kuda Haa – kleines Thila mit Strömung. Sehr schöne Hart- und Weichkorallen, sehr viele Fische. Haie, Napoleons, etc.